Gerechtigkeit im Verborgenen: Beim Almosen Geben
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„Achtet darauf, euer Almosen1 nicht vor den Leuten ‹zu geben2, um von ihnen gesehen zu werden, sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater in den Himmeln.“
„Wann immer du also ein Almosen gibst3, sollst du nicht vor dir her posaunen, genau wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, um von den Leuten verehrt zu werden; amen, ich sage euch: Sie erhalten [bereits] ihren Lohn. Aber wenn du ein Almosen gibst, soll deine linke [Hand] nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen bleibt4; dann wird dein Vater, der ins Verborgene schaut, er dich im Sichtbaren belohnen.“
Gerechtigkeit im Verborgenen: Beim Beten
„Und wann immer du betest, sei nicht genau wie die Heuchler! Denn sie mögen es, in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten, um von den Menschen gesehen zu werden; amen, ich sage euch: Sie erhalten [bereits] ihren Lohn. Aber wann immer du betest, geh in dein Zimmerchen, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen [ist]; dann wird dein Vater, der ins Verborgene schaut, dich im Sichtbaren belohnen.
Aber wenn ihr betet, schwätzt nicht genau wie die Heiden; denn sie meinen, dass sie mit ihrem Wortschwall erhört werden sollten. Gleicht ihnen also nicht! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt5, bevor ihr ihn bittet. Folgendermaßen sollt ihr also beten:

Unser Vater in den Himmeln,

dein Name werde geheiligt!
10 Dein Reich komme!

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, auch auf der Erde!
11 Unseren Tagesbedarf6 Brot gib uns heute!
12 Und vergib uns unsere Schuld7,

wie auch wir denen vergeben, die ‹uns etwas schuldig sind8!
13 Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern errette uns von9 dem Bösen!

Denn dir gehört das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen10.11
14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. 15 Aber wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen12 nicht vergebt, dann wird euer Vater eure Vefehlungen auch nicht vergeben.“
Gerechtigkeit im Verborgenen: Beim Fasten
16 „Und wann immer ihr fastet, seid nicht verdrießlich, genau wie die Heuchler! Denn sie verstellen ihr Gesicht, um den Leuten als Fastende zu erscheinen; amen, ich sage euch: Sie erhalten [bereits] ihren Lohn. 17 Aber wenn du fastest, salbe deinen Kopf und wasche dein Gesicht, 18 damit du nicht den Leuten als Fastender erscheinst, sondern deinem Vater im Verborgenen. Und dein Vater, der in das Verborgene schaut, wird dich belohnen.“
Schätze im Himmel
19 „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen! 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie zerstören und wo keine Diebe einbrechen und sie stehlen! 21 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
22 Die Lampe des Körpers ist das Auge: Wenn nun dein Auge rein ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein; 23 aber wenn dein Auge böse ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß [ist] dann die Finsternis?
24 Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben; oder er wird einem ergeben sein und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und Mammon13.“
Unnötiges Sorgen
25 „Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, auch nicht um euren Körper, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Körper mehr als die Bekleidung? 26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, und sie ernten nicht, und sie sammeln nicht in Scheunen, doch euer himmlischer Vater ernährt sie; seid ihr nicht viel bedeutender als sie? 27 Und wer von euch kann, indem er sich sorgt, seiner Lebenszeit eine einzige Stunde14 hinzufügen? 28 Und was sorgt ihr euch um Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie bemühen sich nicht und spinnen nicht. 29 Nun sage ich euch: Auch Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht angezogen wie eine einzige von diesen. 30 Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, auf diese Weise kleidet, [wird er] euch nicht umso mehr [kleiden], ihr Kleingläubigen? 31 Sorgt euch also nicht, indem ihr sagt: ‚Was sollen wir essen?‘, oder: ‚Was sollen wir trinken?‘, oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘ 32 Denn alle diese [Dinge] erstreben die Nationen; euer himmlischer Vater weiß schließlich, dass ihr alle diese [Dinge] benötigt. 33 Sucht aber vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dann wird euch all das hinzugefügt werden. 34 Sorgt euch also nicht über den morgigen [Tag]; denn der morgige [Tag] wird für das Seine sorgen! Für den Tag [ist] sein Ärger15 ausreichend.“
1#T* „eure Gerechtigkeit“2#W „zu tun“3#E „tust“4#E „ist“5#I „Bedarf habt“6#Bedeutung umstritten; gemeint ist wahrscheinlich die Menge Brot, die einen Tag lang frisch bleibt und reicht7#E „Schulden“8#O „an uns schuldig geworden sind“; W „unseren Schuldnern“; die hier verwendeten Begriffe aus der Finanzwelt („Schuld“, „Schuldner“) sind wegen Vv. 14-15 vorranging moralisch gemeint9#O „vor“10#„Amen“ (aram.) bekräftigt das zuvor Gesagte11#T- „Denn dir gehört das Reich und die Kraft und die Ehre in Ewigkeit. Amen.“12#T- „ihre Verfehlungen“13#Gemeint ist eine Vergötterung von Geld und Besitz14#O „seiner Statur eine einzige Elle hinzufügen“15#E „Übel“