Die Froschplage und die Wachteln (V.1-4)
16
Darum sind sie auch verdientermaßen durch ähnliche Tiere gestraft und durch eine Menge von Ungeziefer heimgesucht worden. Anstatt einer solchen Züchtigung aber erwiesest du deinem Volke eine Wohltat und bereitetest ihnen für ihr lüsternes Verlangen eine wunderbare Kost, nämlich Wachteln als Nahrung, damit jene, wenn sie nach Nahrung verlangten, infolge des widerlichen Aussehens der ihnen zugesandten Tiere auch die natürliche Eßlust sich vergehen ließen, diese dagegen nach einer kurzen Entbehrung sogar eine ganz wundersame Kost genossen. Denn es sollte über jene, die Unterdrücker, ein unabwendbarer Mangel hereinbrechen, während diesen nur gezeigt werden sollte, wie ihre Feinde heimgesucht wurden.
Die eherne Schlange und die Plage der Heuschrecken und Fliegen (V.5-14)
Dagegen als auch über sie die schreckliche Wut wilder Tiere kam und sie durch die Bisse der sich ringelnden Schlangen umkamen, dauerte doch dein Zorn nicht ohne Ende; nein, nur auf kurze Zeit wurden sie zur Warnung in Schrecken gesetzt und erhielten ein Zeichen der Rettung zur Erinnerung an die Gebote deines Gesetzes. Denn wer sich dahin wandte, wurde gerettet nicht durch das, was er anschaute, sondern durch dich, den Retter aller; und dadurch brachtest du auch unsere Feinde zu der Überzeugung, daß du es bist, der aus jeder Not erretten kann. Denn jene tötete der Biß der Heuschrecken und Stechfliegen, und es fand sich kein Heilmittel zur Rettung ihres Lebens, weil sie es verdient hatten, auf diese Weise bestraft zu werden. 10 Deine Kinder dagegen konnten auch die Zähne giftsprühender Schlangen nicht vernichten, denn dein Erbarmen erschien zu ihrer Rettung und heilte sie. 11 Denn nur, damit sie deiner Gebote gedächten, wurden sie gestochen und schnell wieder geheilt, damit sie nicht in tiefes Vergessen verfielen und für deine Wohltaten ganz umempfänglich würden. 12 Denn weder ein Kraut noch ein Pflaster machte sie gesund, sondern dein Wort, o Herr, das alles heilt. 13 Denn du hast Macht über Leben und Tod und führst zu den Pforten der Unterwelt hinab und wieder herauf. 14 Hat ein Mensch dagegen einen andern durch seine Bosheit getötet, so kann er den Lebensodem, der einmal entflohen ist, nicht wieder zurückbringen und die Seele, die hinweggenommen ist, nicht befreien. 15 Aber deiner Hand zu entrinnen ist unmöglich. 16 Denn jene Gottlosen, die da leugneten, dich zu kennen, wurden durch die Kraft deines Armes gezüchtigt; sie wurden von furchtbaren Regengüssen, von Hagelschlägen und Gewittern verfolgt und durch Feuer (=Blitze) verzehrt. 17 Was aber das Wunderbarste dabei war: durch das Wasser, das doch sonst alles löscht, erhielt das Feuer noch stärkere Kraft; denn die Natur streitet für die Gerechten. 18 Zuweilen zwar ließ die Wut der Flammen nach, damit sie nicht auch die gegen die Gottlosen gesandten Tiere verzehrte, sondern damit sie selbst zu der klaren Erkenntnis kämen, daß sie von Gottes Strafgericht verfolgt würden. 19 Bisweilen brannte es aber auch mitten im Wasser stärker, als sonst das Feuer brennt, um die Erzeugnisse des sündigen Landes zu verzehren. 20 Dem gegenüber speistest du dein Volk mit Engelkost und botest ihnen vom Himmel herab Brot dar, das ohne ihre Arbeit hergestellt war, das allgemeine Freude hervorrief und dem Geschmack jedes einzelnen zusagte. 21 Denn die von dir gesandte Masse offenbarte deinen Kindern die Süßigkeit (=zärtliche Liebe) , die du gegen sie hegtest, und indem sie dem Begehren eines jeden, der davon genoß, entgegenkam, verwandelte sie sich in das, was jeder gerade wünschte. 22 Schnee und Eis widerstanden dem Feuer und schmolzen nicht, damit man zu der Erkenntnis käme, daß dasselbe Feuer, welches im Hagel brannte und in den Regengüssen blitzte und die Feldfrüchte der Feinde vernichtete, 23 in diesem Falle seine eigene Kraft vergessen habe, damit die Gerechten ernährt würden. 24 Denn die Natur, die dir, ihrem Schöpfer, dient, steigert ihre Kraft zur Züchtigung wider die Gottlosen und beruhigt sich wieder, um denen wohlzutun, die auf dich vertrauen. 25 Darum hat sie auch damals deiner allnährenden Gabe gedient, indem sie sich in alles verwandelte je nach dem Wunsche derer, die ihrer bedurften; 26 deine Kinder, die du lieb hattest, o Herr, sollten eben die Erkenntnis gewinnen, daß nicht die gewachsenen Feldfrüchte den Menschen ernähren, sondern daß dein Wort es ist, welches die auf dich Vertrauenden erhält. 27 Denn was das Feuer nicht hatte verzehren können, das schmolz ohne weiteres, wenn ein flüchtiger Sonnenstrahl es erwärmte, 28 damit es bekannt würde, daß man schon vor Sonnenaufgang dir danken und am Morgen schon vor dem Hellwerden vor dir erscheinen (=zu dir beten) müsse. 29 Denn die Hoffnung der Undankbaren schmilzt dahin wie winterlicher Reif und zerrinnt wie unbrauchbares Wasser.