Erste Rede des Zofar:
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Da erwiderte Zofar von Naama: "Soll der Wortschwall ohne Antwort sein, / und hat ein Schwätzer einfach Recht? Lässt dein Gerede Männer verstummen? / Darfst du spotten, ohne dass man's dir verweist? Sagst du doch: 'Meine Lehre ist klar, / ich bin in Gottes Augen rein!' Wenn Gott nur reden wollte, / seine Lippen auftun gegen dich und zeigte dir verborgene Weisheit, / die zu hoch ist für den Verstand! / Dann würdest du erkennen, / dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht."
Was willst du gegen den Allmächtigen?
"Kannst du die Tiefe Gottes erreichen, / die Vollkommenheit des Allmächtigen fassen? Sie ist hoch wie der Himmel – was kannst du tun? / Sie ist tiefer als die Welt der Toten – was durchschaust du schon? Weiter als die Erde ist ihr Maß / und breiter als das Meer. 10 Wenn er vorbeizieht und zupackt, / wenn er zusammentreibt, / wer will ihn daran hindern? 11 Denn er erkennt die falschen Leute, / sieht das Unrecht, das man nicht achtet. 12 Kommt ein Hohlkopf noch zu Verstand, / wird je ein Wildesel zum Menschen?"
Entferne das Böse von dir!
13 "Wenn du dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm erhebst – 14 ist Böses in deiner Hand, entferne es / und lass in deinen Zelten kein Unrecht sein –, 15 dann kannst du dein Gesicht ohne Makel erheben, / dann stehst du fest und musst dich nicht fürchten. 16 Dann wirst du die Mühsal vergessen, / wirst an sie denken wie an Wasser, das vorüberfloss. 17 Heller als der Mittag strahlt dein Leben auf, / das Dunkel wird dem Morgen gleich. 18 Du fasst Vertrauen, weil es Hoffnung gibt, / du schaust dich um und legst dich ruhig nieder. 19 Und liegst du da, schreckt keiner dich auf, / und viele suchen deine Gunst. 20 Doch die Augen der Bösen versagen, / sie haben keine Zuflucht mehr, / ihre Hoffnung ist nur noch der Tod."