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Ein guter Name ist besser als großer Besitz, / Beliebtheit besser als Silber und Gold.
Der Reiche und der Arme begegnen sich, / der sie beide schuf, ist Jahwe.
Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit, / der Unerfahrene geht weiter und kommt zu Fall.
Der Lohn von Demut und Gottesfurcht / ist Reichtum, Ehre und Leben.
Der Weg des Falschen ist voll Haken und Schlingen, / wer sein Leben liebt, meidet ihn.
Gewöhne den Jungen an seinen Weg, / dann bleibt er auch im Alter dabei.
Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, / der Schuldner ist ein Sklave seines Gläubigers.
Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, / der Stock beendet seinen Übermut.
Wer großzügig ist, wird gesegnet sein, / denn er teilt sein Brot mit den Armen.
10 Vertreibe den Spötter, dann zieht auch der Zank fort, / das Streiten und Schimpfen hört auf.
11 Wer ein reines Gewissen liebt und gewinnend reden kann, / den nimmt der König zum Freund.
12 Die Augen Jahwes bewachen das Erkennen, / doch die Worte des Falschen fegt er hinweg.
13 Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, / der bringt mich um, mitten auf dem Platz.
14 Eine tiefe Grube ist der Mund der fremden Frau, / wen Jahwe strafen will, der fällt hinein.
15 Hat ein Kind nur Dummheiten im Kopf, / entfernt man sie durch die Rute der Zucht.
16 Wer den Armen unterdrückt, mehrt dessen Besitz; / wer dem Reichen gibt, verschafft ihm Verarmung.1
Vortreffliche Lehren
17 Hör mir zu! Vernimm die Worte von Weisen / und nimm dir meine Einsicht zu Herzen! 18 Es ist gut, wenn du die Worte auswendig lernst, / damit du sie jederzeit aufsagen kannst. 19 Ich belehre dich heute, / damit du Jahwe vertraust. 20 Vortreffliche Lehren schrieb ich dir auf, / Ratschläge, gut und begründet. 21 Sie zeigen dir, wie zuverlässig Wahrheit ist, / damit du denen, die dich schickten, auch zuverlässig antworten kannst.
22 Beraube nicht den Schwachen, der sich nicht wehren kann, / und vernichte den Hilflosen nicht vor Gericht. 23 Jahwe schützt die Schutzlosen. / Wer sie beraubt, dem raubt er das Leben.
24 Lass dich nicht mit einem Zornigen ein, / und vom Hitzkopf halte dich fern. 25 Sonst gewöhnst du dich an seine Unart / und bringst dich selber zu Fall.
26 Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, / die Bürgschaft leisten für fremde Schuld. 27 Denn wenn du dann nicht bezahlen kannst, / nimmt man dir selbst das Bett unter dir weg.
28 Verrücke die uralte Grenze nicht, / die deine Väter dem Grundstück gesetzt.
29 Siehst du einen, der tüchtig ist in seinem Beruf – Königen wird er dienen / und nicht irgendwelchen, die niemand kennt.
1#Gemeint ist vielleicht, dass Bedrückung die Energie und Arbeitsleistung des Armen vermehrt, und Geschenke beim Reichen die Verschwendungssucht.