Trost in großer Not
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Dem Chorleiter. Nach der Weise Jedutuns. Ein Psalmlied von Asaf.
(2) Ich schreie zu Gott, so laut ich kann. / Ich schreie zu Gott, dass er mich hört. (3) In meiner Not suche ich den Herrn. / Die ganze Nacht strecke ich die Hand nach ihm aus. / Ich finde einfach keinen Trost. (4) Denk ich an Gott, dann stöhne ich nur, / sinne ich nach, verlier ich den Mut. ♪
(5) Meine Augenlider hältst du mir offen, / ich bin so verstört, dass ich nicht reden kann. (6) Ich denke über früher nach, / die längst vergangenen Jahre, (7) an mein Saitenspiel in der Nacht. / Ich erwäge es im Herzen, / durchforsche es mit meinem Geist.
(8) Wird der Herr denn für immer verwerfen? / Wird er nicht wieder gnädig sein? (9) Ist seine Güte für immer vorbei? / Gilt sein Versprechen in Zukunft nicht mehr? (10) Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? / Hat er im Zorn sein Erbarmen versperrt? ♪
10 (11) Da sagte ich: "Das ist mein Schmerz, / dass der Höchste sich jetzt anders verhält." 11 (12) Ich will mich erinnern an die Taten Jahwes, / an dein wunderbares Wirken von einst. 12 (13) Ich will dein Handeln bedenken, / verstehen, was du bewirkst.
13 (14) Alles, was du tust, ist heilig, Gott! / Wer ist ein so großer Gott wie du? 14 (15) Du bist der Gott, der Wunder vollbringt! / Den Völkern hast du deine Macht gezeigt. 15 (16) Dein Volk hast du mit starker Hand befreit, / die Nachkommen Jakobs und Josefs. ♪
16 (17) Die Wassermassen sahen dich, Gott, / das Meer sah dich und erbebte. / Auch in seinen Tiefen tobte es. 17 (18) Die Wolken gossen Regenfluten aus / und ließen den Donner erdröhnen. / Und deine Pfeile fuhren hin und her. 18 (19) Dein Donner rollte im Wirbelsturm, / Blitze erhellten die Welt, / es zitterte und bebte die Erde.
19 (20) Dein Weg führte durchs Meer, / dein Pfad durch mächtige Wasser. / Doch deine Spuren konnte niemand sehn. 20 (21) Wie eine Herde hast du dein Volk geführt, / es getan durch Mose und Aaron.