Zweites Buch (Psalm 42-72)
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Dem Musikmeister; ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) der Korahiten (vgl. 4.Mose 26,11) . Wie der Hirsch lechzt nach Wasserbächen,
so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott:
wann werde ich dahin kommen,
daß ich erscheine vor Gottes Angesicht?
Meine Tränen sind meine Speise geworden
bei Tag und bei Nacht,
weil man den ganzen Tag zu mir sagt:»Wo ist nun dein Gott?«
Daran will ich gedenken – und meinem Schmerz
freien Lauf in mir lassen –,
wie einst ich dahinschritt in dichter Schar,
mit ihnen wallte zum Hause Gottes,
umbraust von lautem Jubel und Lobgesang
inmitten der feiernden Menge.
Was betrübst du dich, meine Seele,
und stürmst so ruhlos in mir?
Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken,
ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
Gebeugt ist meine Seele in mir: drum denk’ ich an dich
im Lande des Jordans und der Hermongipfel,
am Berge Mizar:
Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasserstürze;
alle, alle deine Wogen und Wellen
sind über mich hingegangen!
Bei Tag seufz’ ich: »Es entbiete der HERR seine Gnade!«,
und nachts ist sein Lied in meinem Munde,
ein Gebet zum Gott meines Lebens.
10 Ich sage zu Gott, meinem Felsen:»Warum hast du mich vergessen?
Warum muß ich trauernd einhergehn
unter dem Druck des Feindes?«
11 Wie Zermalmung liegt mir in meinen Gebeinen
der Hohn meiner Dränger,
weil sie den ganzen Tag zu mir sagen:»Wo ist nun dein Gott?«
12 Was betrübst du dich, meine Seele,
und stürmst so ruhlos in mir?
Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken,
ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.