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Heil dem Manne, der sich nicht mit seinem Munde verfehlt und der nicht gequält wird vom Kummer über seine Sünden! Heil dem, den sein Bewußtsein (oder Gewissen) nicht verurteilt und der seiner Hoffnung nicht verlustig gegangen ist! Für einen knauserigen Menschen ist der Reichtum nicht gut, und wozu dient das Geld einem mißgünstigen (=geizigen) Menschen? Wer da sammelt und sichs abdarbt, sammelt für andere, und in seinen Gütern werden andere schwelgen (h) . Wer gegen sich selbst hartherzig ist, gegen wen sollte der gütig sein? Niemals wird ein solcher seines Geldes froh werden. Kein Mensch ist bösartiger, als wer sich selbst nichts gönnt, und gerade dies ist der Lohn für seine Schlechtigkeit. Tut er wirklich einmal Gutes, so tut er’s aus Vergeßlichkeit (=Versehen) , und zuletzt macht er doch seine Schlechtigkeit offenbar. Schlecht ist der mißgünstig Blickende, der sein Angesicht wegwendet (h) und andere Seelen nicht beachtet. Des Habgierigen Auge ist mit seinem Anteil (=Besitz) nicht zufrieden, und seine böse Ungerechtigkeit trocknet ihm die Seele aus. 10 Ein böses Auge ist neidisch sogar beim Brot und leidet Mangel am eigenen Tisch. 11 Mein Sohn, tue dir gütlich nach deinem Vermögen und bringe dem Herrn in gebührender Weise Gaben (=Opfer) dar. 12 Bedenke wohl, daß der Tod nicht säumt und daß der Beschluß der Unterwelt dir nicht kundgetan ist. 13 Bevor du stirbst, tue deinem Freunde Gutes, und nach deinem Vermögen reiche dar und gib ihm. 14 Laß keinen guten Tag unbenutzt entschwinden und laß deinen Anteil an einem erlaubten Genuß dir nicht verloren gehen; 15 mußt du nicht einem andern den Ertrag deiner mühsamen Arbeit hinterlassen und dein sauer Erworbenes der Verteilung durchs Los? 16 Gib und nimm an und rede dir selbst zu; denn in der Unterwelt kann man keinem Wohlleben nachgehen. 17 Alles Fleisch (=jedes lebende Geschöpf) wird alt wie ein Gewand; denn von Ewigkeit her besteht das Gesetz: »Du mußt sterben«. 18 Wie die sprossenden Blätter am dichtbelaubten Baume – die einen fallen ab, andere wachsen hervor –: ebenso ist’s mit den Geschlechtern von Fleisch und Blut: das eine stirbt, und ein anderes wird geboren. 19 Jedes seiner Werke vermodert (=ist vergänglich) und nimmt ein Ende, und was seine Hände schaffen, folgt ihm nach (g) . 20 Heil dem Manne, der über die Weisheit nachsinnt und mit seiner Einsicht überlegt, 21 der die Wege zu ihr in seinem Herzen erwägt und über ihre Geheimnisse nachdenkt, 22 indem er ihr nachgeht wie ein Späher und an den Wegen lauert, auf denen sie geht, 23 der durch ihre Fenster hineinguckt und an ihren Türen horcht, 24 der ganz nahe bei ihrer Wohnung Rast hält und seinen Zeltpflock in ihre Wände einschlägt, 25 sein Zelt aufschlägt ihr zur Seite und so Einkehr hält in guter Herberge, 26 auch sein Nest in ihrem Laubdach baut (g) und unter ihren Zweigen dauernd weilt: 27 der wird durch sie vor der Sonnenglut beschirmt und herbergt bei ihr in Herrlichkeit (g) .