Elifas wendet seine These auf Hiob an
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1 "Ruf doch! Antwortet einer? / An wen von den Heiligen wendest du dich?
2 Den Narren bringt der Unwille um, / den Dummkopf tötet der Eifer.
3 Einen Narren sah ich Wurzeln schlagen / und verfluchte sogleich seine Wohnstatt.
4 Seine Kinder bleiben fern vom Glück, / man zertritt sie im Tor und niemand rettet sie.
5 Ein Hungriger verzehrt seine Ernte, / selbst aus den Dornen holt er sie weg. / Durstige lechzen nach seinem Gut.
6 Nicht aus dem Staub geht das Unheil hervor, / Mühsal sprosst nicht aus der Erde.
7 Doch der Mensch ist zur Mühsal geboren, / wie der Funkenwirbel, der aus dem Feuer fliegt."
Hiob soll zu Gott umkehren
8 "Doch ich, ich würde Gott suchen, / ich brächte meine Sache vor den,
9 der Großes und Unergründliches tut, / Wunderbares ohne Zahl; /
10 der Regen auf die Erde gibt / und Wasser auf die Fluren schickt, /
11 um Niedrige in die Höhe zu bringen, / Trauernde wieder glücklich zu machen.
12 Er vereitelt die Pläne der Durchtriebenen, / ihre Hände schaffen keinen Erfolg.
13 Er fängt die Klugen in ihrer List1 / und lässt sie stolpern über ihren Entschluss.
14 Am hellen Tag stoßen sie an wie im Dunkeln / und tappen am Mittag wie in der Nacht.
15 Er aber rettet vor dem Schwert ihres Mundes, / vor der Hand des Starken den Armen.
16 So kann der Schwache Hoffnung haben, / und die Bosheit verschließt ihren Mund."
Dann würde er wiederhergestellt
17 "Glücklich der Mensch, den Gott bestraft! / Verachte die Zucht des Allmächtigen nicht!
18 Denn er fügt Schmerzen zu und verbindet, / er schlägt Wunden, und er heilt sie auch.
19 Aus sechs Nöten reißt er dich heraus, / in sieben tastet dich kein Unglück an.
20 In Hungersnot erlöst er dich vom Sterben, / im Krieg vor dem gewaltsamen Tod.
21 Vor der Geißel böser Zungen schützt er dich, / du musst Gewalt nicht fürchten, wenn sie kommt.
22 Verwüstung und Hunger wirst du verlachen, / vor wilden Tieren hast du keine Angst.
23 Du bist mit den Steinen des Feldes im Bund, / das Raubwild ist im Frieden mit dir.
24 Du wirst sehen, dass dein Zelt im Frieden ist, / und wenn du deine Wohnung prüfst, so fehlt dir nichts.
25 Du wirst sehen, dass deine Nachkommen zahlreich sind, / deine Sprösslinge wie das Kraut auf der Erde.
26 Hoch betagt gehst du ins Grab, wie reifes Korn, das eingefahren wird.
27 Sieh, das haben wir erforscht, so ist es. / Wir haben es gehört, nun merke es dir!"