Von Gott verstoßen?
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1 Dem Chorleiter. Ein Lehrgedicht von den Söhnen Korachs.
(2) Gott, mit eigenen Ohren haben wir es gehört; / unsere Väter haben uns von dem Werk erzählt, / das du gewirkt hast in ihren Tagen, / den Tagen längst vergangener Zeit.
2 (3) Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, / sie aber eingepflanzt. / Nationen hast du Schaden zugefügt, / sie aber ausgebreitet.
3 (4) Denn nicht mit ihrem Schwert nahmen sie das Land, / es half ihnen nicht die eigene Kraft. / Nein, dein Arm hat ihnen geholfen / und das Licht deiner Gegenwart. / Denn du fandest Gefallen an ihnen.
4 (5) Du bist mein König, Gott. / Befiehl doch Hilfen für die Nachkommen Jakobs!
5 (6) Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, / durch deinem Namen zertreten wir sie.
6 (7) Denn ich vertraue nicht auf meinen Bogen, / mein Schwert wird mich nicht retten.
7 (8) Nein, du befreist uns von unseren Feinden; / lässt sie scheitern mit ihrem Hass.
8 (9) Wir rühmen uns den ganzen Tag, solch einen Gott zu haben, / und preisen deinen Namen immerzu. ♪
9 (10) Doch du hast uns verworfen und in Schande gebracht / und ziehst nicht aus mit unserem Heer.
10 (11) Du lässt uns fliehen vor unseren Feinden, / und die uns hassen, plündern uns aus.
11 (12) Du gibst uns hin wie Vieh zum Verzehr, / zerstreust uns unter die Völker.
12 (13) Für ein Spottgeld verkaufst du dein Volk / und hast nichts durch den Kaufpreis verdient.
13 (14) Du machst uns zum Schimpf für die Nachbarn, / zum Hohn und Spott für alle um uns her.
14 (15) Du machst uns zum Sprichwort für die Völker, / Nationen schütteln den Kopf über uns.
15 (16) Immer steht mir die Schande vor Augen, / und Scham bedeckt mein Gesicht,
16 (17) wenn ich die Spötter und Lästerer höre / und die rachsüchtigen Feinde sehen muss.
17 (18) All das ist über uns gekommen, / und doch haben wir dich nicht vergessen, / nicht verraten deinen Bund.
18 (19) Unsere Herzen wichen nicht von dir ab, / unsere Schritte nicht von deinem Pfad.
19 (20) Doch du hast uns zu Boden geschlagen, / wir hausen wie Schakale in Trümmern, / bedeckt mit dem Schatten des Todes.
20 (21) Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen, / zu einem fremden Gott die Hände erhoben,
21 (22) hätte Gott das nicht bemerkt? / Er kennt doch die Geheimnisse unserer Herzen.
22 (23) Nein, wegen dir werden wir täglich getötet, / wie Schlachtvieh sieht man uns an.1
23 (24) Erwache doch! Warum schläfst du, Herr? / Wach auf! Verstoße uns nicht für immer!
24 (25) Warum wendest du dich ab, / vergisst unsere Not und Bedrängnis?
25 (26) Erniedrigt liegen wir am Boden, / kraftlos hingestreckt in den Staub.
26 (27) Steh auf und komm uns zu Hilfe! / Erlöse uns, weil du so gütig bist!